Nichts erzwingen
Wenn man sich einer Angst stellt - nichts erzwingen!
Besser man denkt an ein lockeres, offenes, experimentelles Herangehen.
Zum einen könnte eine Angst doch wider Erwarten echt sein oder zumindest einen echten Anteil haben - aber es gibt noch einen Grund:
Ich hatte bereits erwähnt, dass die Wahrscheinlichkeit steigt, dass das Befürchtete eintritt, wenn man mit seinem Verhalten sehr lange und stark auf eine unechte Angst reagiert.
Anders ausgedrückt hatte ich das auch genannt:
Die Idee hinter der Angst verwirklicht sich als Erfahrung, weil man sich in seinem Verhalten von der Idee beeinflussen lässt.
Was zunächst nur eine theoretische Befürchtung war, wird mehr und mehr tatsächlich im Leben erfahren - weil man sich in seinem Verhalten nach der Idee gerichtet hat.
Dabei handelt es sich um einen schrittweisen Prozess. Und wenn dieser Prozess in einem gewissen Maße in seiner Entwicklung fortgeschritten ist, dann lässt sich die Angst nicht mehr in einem Schritt auflösen.
Der Idealfall ist: Man stellt sich einmal der Angst und die Angst löst sich in einem Rutsch vollkommen restlos und für immer auf. Feine Sache, wenn es so funktioniert.
Aber bei fortgeschrittenen Angstentwicklungen mit starken Einschränkungen geht es nicht mehr so auf einen Schlag. Die Änderung des Verhaltens zurück zum natürlichen Verhalten (wie es ohne die Angst wäre), muss schrittweise erfolgen.