2 Arten von Einschränkung

Bisher hatte ich immer davon gesprochen, dass eine Angst unser Handeln und unsere Bewegungsfreiheit einschränkt: Wir tun etwas nicht, das wir eigentlich gern tun wollen.

Es gibt aber noch eine zweite mögliche Form von Angstreaktion:

Eine unechte Angst treibt uns zu irgendeiner Form von sinnlosem Aktionismus.

Dazu ein Beispiel:

Die Angst vor unheilbaren Krankheiten kann dazu führen, dass ein Mensch ständig an sich herumsucht, ob schon irgendwelche Symptome aufgetaucht sind. Häufige Arztbesuche finden statt, um sich zu vergewissern, ob noch alles in Ordnung ist. Der kleinste Kopfschmerz löst wilde Angstattacken aus und teure medizinische Untersuchungen.

Auch das ist eine Einschränkung, da es sehr viel Energie kostet, die uns an anderer Stelle dann fehlt. Auch hier können letzten Endes Dinge nicht getan werden, die wir eigentlich gern tun wollen. Aber nicht weil eine unechte Angst das direkt verhindert, sondern weil die Energie anderweitig und eigentlich vollkommen überflüssig verausgabt wird.

Wir haben also zwei Grundformen von Angstreaktion:

  1. Wir tun etwas nicht, das wir eigentlich gern tun wollen.
  2. Wir werden zu irgendeinem Aktionismus getrieben, der eigentlich überflüssig ist.

Verallgemeinernd kann man sagen:

Unechte Ängste beeinflussen unser Verhalten auf eine Weise, die eine echte Einschränkung für die Lebensqualität darstellt, weil sie verhindern, dass ein Mensch das tun kann, was er will.

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